Direkt an der prunkvollen Ringstraße liegt der Burggarten. Er wurde einst als Privatgarten des Kaisers angelegt. Bis zum Ende der Monarchie war er für die Bevölkerung nicht zugänglich. Heute ist er jedoch eine der beliebtesten Grünanlagen im Zentrum Wiens. Er besticht nicht nur durch die Bepflanzung, sondern vor allem durch das außergewöhnliche Palmenhaus inmitten unserer Stadt.

Privatgarten des Kaisers

Der Volksgarten entstand zeitgleich mit dem Burggarten. Bevor die Franzosen aus Wien abmarschierten, sprengten sie die massive Burgbastei. Anstatt diese wieder aufzubauen, entstand an diesem Platz die gewaltige Hofburg. Davor wurde ein riesiger Platz angelegt - der heutige Heldenplatz.

Dieser Platz sollte von zwei Gartenanlagen flankiert werden. Einerseits entstand der Volksgarten, gegenüber der Burggarten. Die Gestaltung der beiden Gärten übernahmen Ludwig Gabriel von Remy und der Hofgärtner Franz Antoine der Ältere. Beim Burggarten wirkte allerdings Kaiser Franz persönlich mit, denn er war ja ausgebildeter Gärtner.

Später erfolgte eine Umgestaltung durch Franz Antoine den Jüngeren. Der Burggarten verwandelte sich in einen englischen Landschaftsgarten. Im Jahr 1863 wurde der Park zur Ringstraße hin erweitert. Damals wurde auch der heutige Teich angelegt. Bis zum Ende der Monarchie war der Garten dem Kaiserhaus und seinen Mitgliedern vorbehalten.

Erst nach dem Ende der Monarchie und des Ersten Weltkrieges wurde der Garten im Jahr 1919 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Kurzzeitig wurde er in Garten der Republik umbenannt. Erst kurze Zeit später erhielt er den Namen Burggarten.

Ein Glashaus als Attraktion

Die wohl bedeutendste Attraktion im Burggarten ist das riesige Glashaus, das heute das Palmenhaus und das Schmetterlingshaus beherbergt. Es entstand gleichzeitig mit der Anlage des Gartens und beherbergte neu eingeführte Gewächse aus Amerika und Asien.

Im Jahr 1901 wurde dieses alte Glashaus abgetragen. Bis zum Ende des Jahres 1903 entstand ein völlig neues Glashaus nach den Plänen von Friedrich Ohmann. Dieses neue Haus war eine Glas-Eisen-Konstruktion mit einem steinernen Mittel- und zwei ebensolchen Eckrisaliten.

Im Jahr 1998 wurde dieses Ohmann’sche Glashaus generalsaniert. Im linken Flügel befindet sich heute das Schmetterlingshaus. Es beherbergt neben 50 Schmetterlingsarten jede Menge tropischer Pflanzen.

Der rechte Flügel ist das Überwinterungshaus für die Botanische Sammlung der Österreichischen Bundesgärten. Im Sommer dient das Palmenhaus als Location für Ausstellungen und Veranstaltungen. Im mittleren Teil des Glashauses befindet sich mittlerweile ein Café-Restaurant.

Denkmäler im Burggarten

Neben dem Glashaus finden Besucher einige besonders erwähnenswerte Denkmäler, die den Burggarten zieren. Darunter befindet sich das älteste Reiterdenkmal unserer Stadt. Das Franz-Stephan-Denkmal besteht völlig aus Blei und wurde im Jahr 1781 von Balthasar Ferdinand Moll erschaffen. Im Jahr 1819 übersiedelte es, ausgestattet mit neuem Steinsockel vom Paradeisgartl in den Burggarten.

Seit dem Jahr 1953 steht im Burggarten das Mozart-Denkmal. Dieses aus Laaser Marmor bestehende Denkmal wurde von Viktor Tilgner geschaffen und stand einst auf dem Albertinaplatz. Die Steinstatue von Abraham-a-Sancta-Clara erschuf Hans Schwathe im Jahr 1928.

Im Jahr 1904 erschuf Johannes Benk eine Steinstatue zu Ehren von Kaiser Franz-Joseph für das heutige Kommandogebäude Theodor Körner. Ein Schüler von Benk erschuf eine Nachbildung aus Bronze für den Stadtpark Wiener Neustadt, die während des Krieges verschrottet werden sollte. Die Statue wurde jedoch von Viktor Hammer restauriert und fand im Burggarten einen neuen Platz.

Lage/Anreise

Öffnungszeiten

  1. April bis 31. Oktober 6.00 - 22.00 Uhr
  2. November - 31. März 7.00 - 17.30 Uhr