Direkt im Herzen der Stadt Wien befindet sich ein riesiges Areal, das für das Land Österreich eine große Bedeutung hat. Hier befindet sich der größte Gebäudekomplex Europas, der nicht für religiöse Zwecke erbaut wurde. Einst war diese weitläufige Burganlage Sitz der österreichischen Kaiser.

Heute ist die Hofburg Mittelpunkt der Demokratie und Sitz des österreichischen Bundespräsidenten. Auf dem Heldenplatz finden seit Jahrzehnten zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter jene des Bundesheers anlässlich des österreichischen Nationalfeiertages.

Der Komplex im Zentrum der Stadt

Der asymmetrische Gebäudekomplex beherbergt heute in 18 Trakten und 19 Höfen kulturelle Institutionen wie die Spanische Hofreitschule oder die Österreichische Nationalbibliothek. Der Baubeginn dieser ursprünglichen Wiener Stadtbefestigung ist etwa in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts anzusetzen.

Im 16. Jahrhundert begann der Ausbau zur Hofburg. Diese wurde im Laufe der Jahrhunderte immer mehr erweitert. Besucher der Hofburg erleben genau aus diesem Grund eine kulturelle Zeitreise durch die unterschiedlichsten Epochen mit ihren jeweiligen Stilrichtungen. Gotik, Renaissance und Barock sowie zeitgenössische Stilelemente fügen sich hier zu einem harmonischen Ganzen zusammen.

Doch nicht nur die vielfältige Architektur ist für Besucher interessant. Die Hofburg ist Sitz von verschiedenen Museen, die österreichische Geschichte erzählen oder historisches Kulturgut bieten. So befinden sich neben Nationalbibliothek und Spanischer Hofreitschule auch die Kaiserappartments und ein ganz besonderes Museum für die einstige Kaiserin von Österreich.

Führungen

Liebhaber der Kaiserin Sisi dürfen sich einen Besuch der Hofburg keinesfalls entgehen lassen. Hier befindet sich ein spezielles Museum, das Österreichs Lieblingskaiserin gewidmet ist. Im Sisi Museum erhalten Sie einen umfassenden Einblick in das Leben und den Alltag der hübschen Kaiserin mit dem tragischen Schicksal.

Geben auch Sie sich einmal dem Mythos Sisi hin und entdecken Sie eine gefühlvolle Inszenierung, die sich an den ganz persönlichen Gedichten der Kaiserin orientiert. Mehr als 300 Objekte wie Kleider, Fächer oder Reiseapotheke sind hier ausgestellt. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist das ungarische Krönungskleid, das hier rekonstruiert wurde.

Die Wohnräume der Kaiserfamilie

Im Zuge der Standardführung in der Hofburg besuchen Sie nach dem Sisi Museum die Kaiserappartements. Sie bewegen sich hier in den privaten Räumlichkeiten der einstigen Kaiserin und ihres Gemahls Kaiser Franz Joseph. Hier verbrachte das Ehepaar die Wintermonate. Die gesamte Ausstattung dieser Räume stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Zu einem kaiserlichen Haushalt gehören auch edles Geschirr und Besteck. Das finden Sie während des Rundgangs im Reichskanzleitrakt der Hofburg. Hier befindet sich die ehemalige Hofsilber- und Tafelkammer. Rund 7.000 Stücke sind auf einer Museumsfläche von rund 1.300 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu sehen.

Kinderführungen in der Hofburg

Kinder ab sechs Jahren dürfen sich in einer speziellen Führung ganz genau ansehen wie Sisi und Franz gewohnt haben. Dabei werden alle Fragen zur beliebten Kaiserin beantwortet. Damit sich die Kleinen dann auch ganz wie kleine Kaiser fühlen können, dürfen sie in die alten Roben schlüpfen. Noch mehr Spaß macht die Taschenlampenführung.

Dabei dürfen die Kleinen in Begleitung einer Zofe oder eines Kammerdieners die Wohnräume der Kaiserlichkeiten selbstständig in den Abendstunden entdecken. Hier darf in jeden Winkel geleuchtet werden. Damit Mama und Papa nicht enttäuscht sind, dürfen auch sie in eigenen Führungen die Räumlichkeiten mit der Taschenlampe erkunden und vielleicht das eine oder andere Geheimnis entdecken.

Der Heldenplatz

Als Bestandteil der Wiener Stadtmauern war die Burgbastei Teil der Hofburg. Die Truppen Napoleons sprengten diese im Zuge des Fünften Koalitionskriegs. Nach dem Entfernen, der Überreste entstand ein Platz, den das Volk Promenadeplatz nannte. Offiziell hieß er Neuer Paradeplatz. Im Jahr 1878 wurde der Platz in Heldenplatz umbenannt.

Der Name Heldenplatz stammt von den beiden Reiterdenkmälern, die den Platz zieren. Das eine Denkmal stellt Erzherzog Karl dar. Die Besonderheit ist, dass das Pferd gerade aufspringt und daher nur die Hinterbeine den Sockel berühren. Sein Pendent zeigt Prinz Eugen. Diese Statue ist in Bezug auf die Statik nicht ganz so präzise, denn hier berührt auch der Schweif den Sockel.

Historische Stätte

Vom Heldenplatz haben Besucher einen herrlichen Rundblick auf die Ringstraße, das Burgtheater und das Rathaus. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung der ersten österreichischen Republik wurde der Heldenplatz zum Kundgebungs- und Paradeplatz. Der Balkon der Neuen Hofburg wurde zur politischen Rednertribüne bei offiziellen Anlässen.

Auf genau diesem Balkon stand Adolf Hitler, als er den begeisterten Massen auf dem Heldenplatz den “Anschluss Österreichs” an das Deutsche Reich verkündete. Heute feiert Österreich genau hier auf diesem Platz die Befreiung vom NS-Regime mit dem alljährlichen Fest der Freude. Ebenso jedes Jahr finden hier die Feierlichkeiten zum österreichischen Nationalfeiertag statt.

Im Jahr 1993 fand auf diesem Platz mit dem Lichtermeer die größte Demonstration in der Geschichte Österreichs statt. Der Tag des Sports und das Friday Night Skating sind Veranstaltungen, die ganz im Zeichen der körperlichen Bewegung stehen. Seit Dezember 2018 finden am Heldenplatz auch die Klimastreiks von Fridays for Future statt.

Lage/Anreise