Im Schweizergarten, im 3. Wiener Gemeindebezirk steht das 21er Haus. Das ist die Bezeichnung von uns Wienern für das Belvedere 21, das Museum für zeitgenössische Kunst. Bis 2001 war der Name des Gebäudes 20er Haus. Damals enthielt es noch das Museum des 20. Jahrhunderts, dessen Sammlung heute im MUMOK - Museum moderner Kunst zu sehen ist.

Ein Pavillon für die Weltausstellung

Das Belvedere 21 wurde im Jahr 1958 als österreichischer Pavillon für die EXPO 58 in Brüssel errichtet. Im Jahr 1962 wurde das gesamte Gebäude aus Brüssel nach Wien transportiert. Im September wurde es als Museum des 20. Jahrhunderts eröffnet. Für die damalige Zeit galt die Kunst ab Beginn des 20. Jahrhunderts als regelrechter Einbruch in die Wiener Museumstradition.

Bis zum Jahr 2001 war das 20er Haus Ausstellungshalle. Dann wurde das MUMOK im neuen Museumsquartier eröffnet. Im Jahr 2002 wurde das Gebäude an die Österreichische Galerie Belvedere übergeben. Lange Zeit passierte nichts mit dem Gebäude, es stand leer. Das Geld für eine Neugestaltung fehlte.

Ab dem Jahr 2007 wurde es dann renoviert, indem die Tragfähigkeit der Stahlkonstruktion an damalige Verordnungen angepasst wurde. Ein 75 Meter langer Vorbau wurde wieder aufgestellt und auf dem Parkplatz entstand ein Büroturm. Im November 2011 wurde es als 21er Haus - Museum für zeitgenössische Kunst wiedereröffnet. Im Jahr 2018 wurde das 21er Haus zum Belvedere 21.

Fritz Wotruba im Belvedere Wien

Das gesamte Untergeschoß mit 250 Quadratmetern ist für das Werk des Bildhauers Fritz Wotruba sowie seinem künstlerischen Umfeld gewidmet. Hier ist der Platz für die Wotruba-Stiftung. Fritz Wotruba war einer der einflussreichsten österreichischen Bildhauer des vorigen Jahrhunderts. Das Depot birgt Steinskulpturen, Gipsmodelle und Bronzeplastiken.

Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotoarchiv, Bibliothek und schriftlicher Nachlass des Künstlers erschließen sich dem Besucher im Studiensaal. Dabei handelt es sich um eine Forschungs- und Servicestelle für KuratorInnen und Studierende aber auch Interessierte, die Näheres über den Künstler und sein Werk erfahren möchten.

Die Artothek des Bundes

Im zweiten Untergeschoß befindet sich die Artothek des Bundes. Dieser Bereich wurde im November 2012 eröffnet. Hier befinden sich rund 37.000 Kunstwerke, die von der Republik Österreich seit dem Jahr 1948 erworben wurden. Es handelt sich dabei um eine Dokumentation moderner sowie zeitgenössischer Kunst aus Österreich.

Ein ganz besonderes Kino

Das Belvedere 21 beherbergt neben den Kunstwerken noch ein ganz besonderes Highlight. Das Blickle-Kino ist das einzige Kino Wiens, das aus den 1950ern stammt und noch komplett erhalten ist. Das Kino wurde ebenso wie das Gebäude für die EXPO 58 gestaltet. Sowohl Bestuhlung als auch Wandabwicklung bestehen noch heute im Original.

Durch die großzügige Unterstützung von Ursula Blickle war es möglich, dieses außergewöhnliche Kino zu renovieren und zu erhalten. Als Dank erhielt es den Namen der Sponsorin. Heute beinhaltet es sämtliche kinotechnischen Standards und wird auch regelmäßig bespielt.

Neue Residenz in Salzburg

Freunde des Belvedere Wien dürfen sich über ein gemeinsames Projekt mit Salzburg freuen. In der Neuen Residenz wird eine Sammlungsaufstellung des Belvedere Salzburg als eigenständige Präsentation und als Ergänzung zum Wiener Belvedere 21 gestaltet. Es sollen Werke vom Mittelalter bis in die Gegenwart gezeigt werden, die auf die Stadt Salzburg Bezug nehmen.

Neben den Fixpunkten besticht das Belvedere 21 durch regelmäßig wechselnde Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen und bietet interessante Veranstaltungen unterschiedlichster Art. Dabei sind auch immer wieder Programmpunkte, die optimal auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten sind.

Lage/Anreise

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11.00 bis 18.0 Uhr
Donnerstag und Freitag bis 21.00 Uhr