In der Kunst gibt es kein Muss, Kunst ist frei. Dieses Zitat von Wassiliy Kandinsky beschreibt sehr schön die Kunst des 20. Jahrhunderts. Die moderne Kunst wurde zunehmend zum Statement und drückte Gefühle plakativ aus. Zumeist stießen die Werke des Expressionismus, Dadaismus oder Surrealismus zu Beginn auf Ablehnung. Doch die Moderne setze sich durch. Genau diesen Werken ist das mumok, das Museum moderner Kunst gewidmet.

Die Kunst der Moderne zieht ein

Das Museum des 20. Jahrhunderts entstand im Jahr 1962 im 20er-Haus im Schweizergarten. Gründungsdirektor Werner Hofmann konnte in wenigen Jahren die Sammlung an Werken der Klassischen Moderne im neuartigen Museum deutlich erweitern. Im Jahr 1979 musste bereits ein zweites Ausstellungsgebäude, das Palais Liechtenstein, angemietet werden.

Im Zuge einer großen Ausstellung erklärte sich das Ehepaar Irene und Peter Ludwig bereit, einige Werke ihrer Sammlung der Stadt Wien als Dauerleihgabe zu überlassen. Diese Vereinbarung zog jedoch die Notwenigkeit nach einer passenden Unterbringung der neuen Kunstwerke nach sich.

Die Stiftung Ludwig

1981 wurde die Ludwigstiftung ins Leben gerufen und viele der Leihgaben gingen in den Bestand der Sammlung über. Rund 230 Werke stammen aus der internationalen Sammlung des Ehepaares. Im Jahr 1991 wurde das zehnjährige Bestehen der Stiftung mit einer weiteren Schenkung an das Museum gefeiert. Das Museum wurde daraufhin in Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien umbenannt.

Am 15. September 2001 erhielt die Sammlung dann ihre neue Heimat. Das mumok - das Museum moderner Kunst wurde im Wiener MuseumsQuartier eröffnet. Das auffällig kubische Gebäude ist vollständig mit Vulkangestein ummantelt und bietet 4.800 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Mittlerweile beherbergt das Museum rund 10.000 Exponate moderner und zeitgenössischer Kunst.

Die Schwerpunkte

Die Werke der etwa 1.600 verschiedenen Künstler sind in mehrere Schwerpunkte unterteilt. Einer davon ist der Zeit bis nach dem Zweiten Weltkrieg gewidmet. Die Klassische Moderne beinhaltet den Expressionismus, den Kubismus, den Futurismus und Bauhaus.

Sowohl die expressionistischen Werke von Oskar Kokoschka als auch jene von Ernst Ludwig Kirchner galten während der NS-Zeit als entartete Kunst. Max Ernst, bekannt für sein “Blaues Pferd” und René Magritte mit seinen faszinierenden Gegensätzen sind die Vertreter des Dada und Surrealismus. André Derain und Frantiek Kupka gelten als äußerst einflussreiche Vertreter der Moderne.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Sammlung Hahn & Ludwig mit der Pop Art wie Claes Oldenburg oder Andy Warhols “Orange Car Crash”. Beinahe so bekannt wie Warhol ist sein Zeitgenosse Roy Lichtenstein, der ebenso auf die kräftig gefärbte plakative Kunst setzte. Ebenfalls einen Platz in der Sammlung haben Picasso, Beuys, Chamberlain und Hamilton.

Der Wiener Aktionsimus gilt als die radikalste künstlerische Bewegung. Otto Muehl, Hermann Nitsch und Günter Brus polarisieren bis heute. Sie setzen auf Aktionen mit Objekten aber auch Körpern. Neben bedeutenden Arbeiten finden Besucher auch Dokumentationsmaterial, Skizzen und Aktionsfotografie vor.

Der letzte Sammlungsschwerpunkt ist der zeitgenössischen Kunst gewidmet. Zeitgenössische Werke österreichischer und internationaler Künstler sind hier ebenso zu sehen wie Film und Fotografie. Dazu kommen Malerei, Skulptur und Rauminstallationen.

Besuch im mumok - das Museum moderner Kunst

Mit seiner Ausstellung wendet sich das mumok - das Museum der modernen Kunst an kunstinteressierte Menschen aber auch Jugendliche und Kinder. Speziell für die jungen Besucher gibt es spezielle Workshops und Führungen, die ihnen ein Gespür für die Moderne vermitteln.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr.

Lage/Anreise