Die Ringstraße führt rund um das historische Zentrum unserer Stadt Wien. Die Bauwerke, die hier stehen, sind weltberühmt und zählen zu wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Wien. Das Erste Haus am Ring ist zugleich eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt.

Ein Besuch in der Wiener Staatsoper bietet einen Kunstgenuss der ganz besonderen Art. Hier traten die größten musikalischen Künstler dieser Welt auf. Das Staatsopernorchester und das Wiener Staatsballett sind weit über die Grenzen bekannt und beliebt.
Die Neue Hofoper entsteht

Die Wiener Staatsoper liegt direkt im Zentrum von Wien, im 1. Wiener Gemeindebezirk und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sie beginnt, wie das in Wien nicht selten der Fall ist mit einem Architektenwettbewerb. Die Jury entschied sich für August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll. Am 20. Mai 1863 erfolgte die Grundsteinlegung.

Sechs Jahre später, am 25. Mai 1869 wurde die Neue Hofoper mit der Oper Don Juan von Wolfgang Amadeus Mozart eröffnet. Das entstandene Gebäude im Stil der Neorenaissance war der erste Monumentalbau, der an der Wiener Ringstraße realisiert wurde.

Die gesamte Außenfassade des Bauwerkes besteht aus Naturstein. Drei Wiener Unternehmen waren notwendig, um alleine die Steinmetzarbeiten zu erledigen. Die Feststiege besteht aus Spiegelstufen, gefertigt aus glattpoliertem Kaiserstein. Die Innenräume sind mit unterschiedlichsten Marmor-Sorten ausgekleidet.

Eine Entscheidung für die heutige Oper

Die Begeisterung der Wiener Bevölkerung für die Neue Hofburg ließ allerdings zu wünschen übrig. Sie wurde sogar kritisiert, was den Baumeister Van der Nüll in den Selbstmord trieb. Während des 2. Weltkrieges erlitt das Gebäude enormen Schaden und es wurde ernsthaft überlegt, das Gebäude zu schleifen. Letztendlich entschied man sich dazu, die Oper wieder aufzubauen.

Wieder wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Der Gewinner, Erich Boltenstern, war für die Neugestaltung und Modernisierung verantwortlich. Um eine bestmögliche Akustik im Innenraum zu erreichen, verwendete man vorwiegend Holz.

Die Neugestaltung des Eisernen Vorhangs wurde ebenso ausgeschrieben. Hier bewarb sich unter anderen Künstlern auch Marc Chagall. Die Wiedereröffnung nach der Restaurierung fand am 5. November 1955 mit “Fidelio” von Beethoven statt.

Über den Haupteingängen der Wiener Staatsoper befindet sich heute eine verglaste Loggia. Sie wird von je einem Pegasus flankiert. Darunter sind fünf Bogen zu sehen, in denen sich allegorische Bronzefiguren von Ernst Julius Hähnel zeigen.

Ein Opernhaus mit besonderer Akustik

Im Treppenhaus der Staatsoper Wien befinden sich sieben Statuen von Josef Gasser. Sie stellen die sieben freien Künste dar. Die Ausstattung der Innenräume wurde von Künstlern der damaligen Zeit verwirklicht. Darunter waren Namen wie Carl Rahl, Moritz von Schwind oder Christian Griepenkerl. An der Hinterwand des Stiegenhauses erkennen Besucher Hochreliefs von Johann Preleuthner, darunter Medaillonreliefs von Josef Cesar. Diese zeigen die Baumeister Nüll und Sicard.

Durch die baulichen Finessen, die in der Wiener Staatsoper umgesetzt wurden, entsteht eine einzigartige Akustik. Ein sehr offener und hoher Orchestergraben sorgt für außergewöhnlichen Orchesterklang. Eine Oper, in der der Wiener Staatsoper zu genießen, wird dadurch zum musikalischen Highlight. Um auch dem Nachwuchs die Oper näher zu bringen, werden laufend spezielle Kinderopern angeboten.

Einmal im Jahr öffnet die Wiener Staatsoper ihre Pforten für hochrangige Gäste aus dem In- und Ausland. Am Donnerstag vor dem Aschermittwoch findet in den Räumlichkeiten der Oper der weltberühmte Opernball statt. Er ist der gesellschaftliche Höhepunkt der Wiener Ballsaison.

Für besondere Einblicke in Kunst und Architektur der Wiener Staatsoper gibt es Freitag bis Sonntag spezielle Rundgänge. Sie finden von 11.00 bis 16.00 Uhr statt.

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