Österreich hat eine sehr bewegte Vergangenheit. Von der einst großen Donaumonarchie blieb nach zahlreichen Kriegen letztlich ein kleines Land. Das Militär spielte dabei stets eine große Rolle. Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien präsentiert diese Zeit der Monarchie von deren Beginn im 16. Jahrhundert bis zu deren Ende im Jahr 1918 sowie die Zeit bis ins Jahr 1945. Dabei vereint das Museum die Kriegs- und Militärgeschichte mit Naturwissenschaft und Technik sowie Kunst und Architektur.

Der erste Museumsbau Wiens

Das Heeresgeschichtliche Museum ist nicht Teil der österreichischen Bundesmuseen. Es untersteht dem Bundesministerium für Landesverteidigung. Als solches steht das Museum wegen seiner umstrittenen Thematik immer wieder im Blickpunkt und löst damit heftige Diskussionen aus.

Untergebracht ist das Museum im Arsenal, einem ehemaligen militärischen Gebäudekomplex im 3. Wiener Gemeindebezirk südlich des Landstraßer Gürtels. Schon das Gebäude ist außergewöhnlich. Es handelt sich um den bedeutendsten Gebäudekomplex des Romantischen Historismus. Die Anlage ist beinahe vollständig in ihrer ursprünglichen Form erhalten.

Das Arsenal besteht aus 31 Gebäuden und war der erste Bau des Festungsdreieckes, das die alte Wiener Stadtmauer ablösen sollte. 177 Millionen Ziegel waren für die Realisierung des Bauwerkes notwendig. Während der Weltkriege war das Arsenal Kaserne, Waffenfabrik sowie Waffendepot.

Während des Zweiten Weltkrieges existierte hier eine Panzerreparaturwerkstätte der Waffen-SS. Die 3. SS-Panzer-Division “Totenkopf” verteidigte das Arsenal während der Schlacht um Wien im April 1945. Die Rote Armee verzeichnete dabei hohe Verluste.

Das Arsenal heute

Einige der Gebäude sind heute Wohnräume. Andere Teile werden von der Technischen Universität Wien genutzt. Daneben sind zahlreiche Labors und Institute im Arsenal eingemietet. Damit ist das Arsenal der älteste Museumsbau unserer Stadt.

Einen großen Teil der Ausstellung nimmt die Geschichte der Habsburgermonarchie ein. Die Wurzeln dieser Monarchie gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Geendet hat sie im Jahr 1918. Ein eigener Saal widmet sich dem berühmten Attentat von Sarajewo, das als auslösendes Ereignis des 1. Weltkrieges gilt.

Bedeutende Stationen in der Geschichte

Zu sehen ist jenes Automobil, in dem der Thronfolger Franz Ferdinand mit seiner Gattin saß, als sie am 28. Juni 1914 von den tödlichen Kugeln getroffen wurden. Der blutige Waffenrock sowie die Chaiselongue, auf der er starb, zeichnen die Schritte der Tragödie nach.

Der Franz-Joseph-Saal zeigt persönliche Gegenstände von Kaiser Franz Joseph und seinem Sohn Rudolph. Auch Maria Theresia und Prinz Eugen sind in den Räumlichkeiten des Museums ebenso vertreten wie Relikte aus den zahllosen oft erfolglosen Kriegen, die unser Land führte.

Man mag es gar nicht glauben, aber Österreich war einst eine bedeutende Seemacht. Ihre Geschichte bildet das Herzstück der Sammlung und nimmt den Marinesaal ein. Seit dem Jahr 2017 gibt es im Heeresgeschichtlichen Museum eine spezielle Ausstellung zu Kampf- und Gefechtsfahrzeugen. Sie widmet sich völlig der Geschichte des Panzers in Österreich.

Damit auch Kinder sich im Heeresgeschichtlichen Museum wohlfühlen und Geschichte kindgerecht erleben können, kommt Eugen zu Hilfe. Er schlüpft in verschiedene Rollen und erforscht mit den Kleinsten das Museum und beantwortet Fragen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit im Museum Geburtstag zu feiern.

Führungen im Heeresgeschichtlichen Museum sind für jede Altersklasse und jedem Wunsch entsprechend verfügbar.

Lage/Anreise

Öffnungszeiten

Täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr