Elegante Tradition, Wiener Flair und Gourmet-Genuss - für all das steht eine exklusive und lebhafte Einkaufsstraße und Fußgängerzone in unserer Stadt. Der Graben ist neben der Kärntnerstraße eine weiter Top Adresse für mondänen Lifestyle in Wien. Ein Spaziergang am Graben ist eine kleine Reise durch die Geschichte Wiens, denn hier befinden sich alte Traditionsgeschäfte und ehemalige Hoflieferanten des Kaisers.

Die Straße war einst ein Graben

Der Graben existierte bereits zu Zeiten des Römerlagers Vindobona. Damals handelte es sich jedoch nicht um eine Straße, sondern einen Graben vor den Burgmauern. Im 12. Jahrhundert wurde Richard Löwenherz entführt und die Babenberger erbeuteten Lösegeld für seine Freilassung. Dieses wurde unter anderem dazu verwendet, diesen Graben zuzuschütten und zu planieren.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts befanden sich am Graben großteils Holzhäuser. Das führte im März 1327 zu einer Katastrophe. Ein Feuer vernichtete den gesamten Straßenzug. Der Freisingerhof ist das einzige Gebäude, das aus dieser Zeit überlebt hat.

Um die Jahrhundertwende vom 13. in das 14. Jahrhundert entstanden an den Enden des Grabens Häusergruppen. Dadurch wurde der Graben mehr zum Platz als zum Straßenzug und Marktplatz. Zu dieser Zeit galt der Graben jedoch noch nicht als exklusive Adresse.

Der Grund dafür war die Mörung. Dabei handelte es sich um einen offenen Bach, in den die Abwasser der Region abgeleitet wurden. Das verursachte einen entsprechend üblen Geruch. Mit der Zeit siedelten sich jedoch dennoch gut begüterte Bürger der Stadt an.

Ein Straßenzug verändert sich

Die Struktur des Grabens veränderte sich kaum, der Charakter des Platzes dafür umso mehr. Der Arkadenhof, ein markantes Renaissancegebäude prägte die Gegend deutlich. Das Gebäude musste im Jahr 1873 dem heutigen Grabenhof weichen. Immer öfter wurde der Graben zum Schauplatz von Festivitäten. Das sorgte dafür, dass die Hausbesitzer ihre Fassaden mit reichem Dekor ausstatteten.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts mussten die Marktstandler weichen und der Graben wurde zum Promenadeplatz, wo sich Adel und bedeutende Unternehmer trafen. Allerdings ließ auch die Prostitution nicht lange auf sich warten. Die Graben-Fräule und Graben-Nymphen standen den Freiern gegen Bezahlung zur Verfügung.

Der Graben wird zum exklusiven Treffpunkt

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts siedelten sich immer mehr luxuriöse Geschäfte an. Wertvolle Schilder zierten die Fassaden. Gebäude wurden entfernt, um dem zunehmenden Verkehr mehr Platz zu bieten. Mit der Zeit wurden beinahe alle alten Gebäude durch Neubauten ersetzt. Das Palais Bartolotti-Partenfeld ist eines der wenigen noch erhalten aus dieser Zeit.

Heute ist der Graben Sitz traditionsreicher Wiener Boutiquen. Internationale Marken präsentieren auf der belebten Straße ihre Flagship-Stores. Ein Hauch Monarchie blieb am Graben mit den einstigen Hoflieferanten wie der Porzellanmanufaktur Augarten, dem Hofjuwelier Heldwein oder dem Hof-Parfumeuer Nägele & Strubell jedoch ebenso bis heute erhalten.

Zwischen all diesen Einkaufsmöglichkeiten finden sich zahlreiche Kaffeehäuser und Restaurants, die sich typisch wienerisch präsentieren. Besuch Sie das berüchtigte Kaffeehaus Hawelka unweit des Grabens. Es ist seit 1939 eine Institution der Stadt und wurde vom Wiener Künstler Georg Danzer besungen. Aber auch die Vorlieben für Wein oder Bier werden in den kleinen Bars und Lokalen mit viel Wiener Charme gestillt.

Lage/Anreise