Einst Wohnpalais der Habsburger, jetzt bedeutendes Museum - die Albertina ist nicht nur ein typisches Gebäude der Kaiserzeit, sie beherbergt heute eine Schausammlung, die zu den wertvollsten grafischen Sammlungen der Welt zählt. Ein Besuch in der Albertina ist ein Muss für all jene, die sich für die Kunst der Klassischen Moderne interessieren und Meister wie Picasso oder Monet schätzen und lieben.

Ein Palais wird zum Museum

Ihren Standort hat die Albertina im Palais Erzherzog Albrecht in der Augustinerstraße im 1. Wiener Gemeindebezirk. Erbaut ist das Palais auf einem der letzten noch erhaltenen Abschnitte der alten Wiener Befestigungsanlage. Maria Theresia ließ es 1744 für einen engen Freund und Berater errichten.

Kaiser Franz II übergab das Gebäude an Albert und Marie Christine, die nach ihrer Flucht aus den Österreichischen Niederlanden eine standesgemäße Unterkunft benötigten. Auf den Schwiegersohn Maria Theresias geht auch der Name Albertina zurück. Albert Casimir Herzog von Sachsen-Teschen gründete die Sammlung im Jahr 1776.

Die Sammlung

Er ließ das Palais dafür adaptieren und erweitern. Im Jahr 1792 kamen Werke aus den Österreichischen Niederlanden zur Sammlung dazu. Während sich die Sammlung im Besitz der Habsburger befand, wurde sie laufend ausgebaut.

Sie gehörte nach Alberts Tod jedoch nicht mehr einer einzelnen Person, sondern war Teil des habsburgischen Familienfonds. Dieser ging mit dem Habsburgergesetz im Jahr 1919 entschädigungslos in den Besitz der Republik Österreich über.

Heute umfasst die Sammlung der Albertina rund eine Million Zeichnungen und druckgrafische Blätter von der Renaissance bis heute. Das Palais selbst wurde nach dem Ende der Monarchie laufend erweitert und grenzt heute an die Hofburg.

Mit der Leihgabe der Privatsammlung Batliner erhielt die Albertina 2007 eine der bedeutendsten Sammlungen zur Malerei der Klassischen Moderne. Seit dieser Zeit musste die grafische Sammlung der Habsburger in ein vollautomatisches Hochlager zurückweichen.

Von Monet bis Picasso

Eine permanente Schau zur klassischen Moderne mit dem Namen “Monet bis Picasso” übernahm einen großen Teil der Ausstellungsfläche. Impressionismus und Postimpressionismus der Franzosen eröffnen die Ausstellung der Superlative. Werke wie “Tänzerinnen” von Degas oder “Seerosenteich” von Monet wechseln sich mit den lebendigen bunten Gemälden von Gaugin oder Toulouse-Lautrec ab.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem zum Impressionismus konträren Deutschen Expressionismus. Künstlergruppen wie Die Brücke und Der Blaue Reiter vereinten Künstler, die aufrütteln wollten. Sich auf Sichtbares zu besinnen war das Anliegen jener Maler und Grafiker der Neuen Sachlichkeit mit Sedlacek und Hofer.

Im Fokus stehen die Österreicher mit Oskar Kokoschka oder Egger-Lienz. Chagall, Malewitsch und Gontscharowa stehen für die russische Avantgarde. Den Abschluss der Ausstellung bildet ein äußerst vielfältiger Künstler. Pablo Picasso repräsentiert nicht nur den Kubismus. Aus dieser Epoche stammen seine frühen Werke. Er steht auch für experimentelle Werke und Druckgrafiken.

Neben dieser bedeutenden Sammlung beherbergt die Albertina Werke aus dem 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Darunter sind die beiden weltberühmten Werke von Albrecht Dürer “Feldhase” und “Zum Gebet gefaltete Hände”. All diese Werke sind leider jedoch nur sehr selten zu sehen.

Die Albertina richtet sich mit ihrem Ausstellungsprogramm nicht nur an kunstinteressierte Erwachsene. Kinder sind herzlich willkommen und können in speziellen Führungen oder Workshops Kunst hautnah erleben.

Für kulinarische Genüsse nach dem Museumsbesuch zeichnet sich eines der bekanntesten Restaurants Wiens verantwortlich. Do&Co Albertina bietet Kochkunst auf hohem Niveau.

Öffnungszeiten Albertina:

Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr
Mittwoch und Freitag von 10.00 bis 21.00 Uhr

Lage/Anreise